Glatteis entsteht, wenn es bei gefrorenem Boden regnet. Die auftreffenden Wassertropfen gefrieren und bilden eine geschlossene Eisdecke. Auch mit Wasser vermischter Eisregen kann dazu führen. Glatteis ist eine der häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle im Winter. Regen führt leicht zu einer Unterschätzung der Verkehrssituation, da man nicht mit der Eisbildung rechnet, obwohl man dies aufgrund der Temperaturverhältnisse eigentlich nicht ausschließen kann. Daher sollte eine Glatteiswarnung des Wetterdienstes ernst genommen werden.

Da sich die zu Glatteis führenden Wetterbedingungen - Bodentemperatur unter 0° C und Niederschlag - recht gut vorhersagen lassen, kommt es auf die Verkehrsteilnehmer nicht unvorbereitet zu. Besser ist es, da das eigene Fahrzeug stehen zu lassen und, wenn man doch außer Haus muss, auf öffentliche Verkehrsmittel, insbesondere auf die weniger anfälligen Schienenfahrzeuge, auszuweichen. Bei extremem Glatteis haben auch die Streufahrzeuge Mühe, die Straßen befahrbar zu halten. Wenn sich schon Unfälle ereignet haben, können sie oft auch aus diesem Grunde nicht zügig ihrer Aufgabe nachkommen, sondern müssen erst die Räumung der Unfallstelle abwarten, damit sie passieren können.

Gegen Glatteis helfen auch Winterreifen nur in sehr geringem Maße. Auch sie finden auf eisglatter Fahrbahn keinen Halt mehr. Wer bei Glatteis mit seinem Fahrzeug ins Rutschen kommt, hat meist selbst keine Möglichkeit mehr, einen Unfall zu verhindern. Das Fahrzeug kommt dann erst an einem Hindernis zu stehen. Gut ist es, wenn dies dann nur die Bordseinkante und nicht ein anderes Fahrzeug oder gar ein Fußgänger ist.

Bedingt geeignet, um die Fahrverhältnisse zu verbessern, sind Winterreifen mit Spikes. Dies sind Reifen mit einvulkanisierten Stahl- oder Hartmetallstiften, die aus der Lauffläche ragen und dem Reifen mehr Haftung auf eisglatter Fahrbahn verleihen. Dafür haben sie dann aber bei trockener Straße, die auch im Winter wesentlich häufiger vorkommt, den Nachteil, dass da die Haftung gegenüber normalen Winterreifen deutlich verringert ist. Außerdem werden die Straßen von ihnen wesentlich stärker beansprucht. Daher sind sie in Deutschland nur noch sehr eingeschränkt in Grenznähe zu Österreich zu bestimmten Zeiten erlaubt. Auch in Österreich und der Schweiz, die ja noch erheblich häufiger mit winterlichen Straßenverhältnissen zurecht kommen müssen, sind sie nur eingeschränkt zugelassen.

Auch für Fußgänger gibt es Spikes, die sich unter die Schuhe schnallen lassen. Wer trotz Glatteis zu Fuß unterwegs sein muss, kann so die Gehsicherheit erheblich verbessern. Außerdem lassen sich solche Spikes - im Gegensatz zu den Autoreifen - auch sehr schnell wieder abschnallen, so dass sie beim Gehen beispielsweise innerhalb eines Gebäudes nicht behindern.