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Winterdepression

Die Winterdepression ist eine von der Jahreszeit abhängige depressive Störung, die in Herbst und Winter auftreten kann. Typisch für eine Depression, zu Deutsch Niedergeschlagenheit, ist eine erhöhte Reizbarkeit, Angst und geringere Eigeninitiative. Nicht typisch für eine Depression ist allerdings der bei Winterdepression oft beobachtete Heißhunger auf kohlehydrathaltige Nahrungsmittel und die damit meist verbundene Gewichtszunahme.

Als Ursache für die Winterdepression nimmt man Störungen des biologischen Tagesrhythmus an. Erklärt wird dies damit, dass das für die Müdigkeit zuständige Hormon Melatonin wegen der größeren Dunkelheit in den Wintermonaten verstärkt produziert wird und daraus ein niedrigerer Serotoninspiegel, der für das Wachsein zuständig ist, resultiert.

Daraus ergeben sich Ansatzpunkte für die Behandlung einer Winterdepression. Einfache Fälle können sich schon dadurch erfolgreich behandeln lassen, wenn der Patient über diese Hintergründe aufgeklärt wird. So kann eine die Müdigkeit verscheuchende Tätigkeit wie etwa Frühsport sehr nützlich sein. Ebenso hilft es, wenn man die Dunkelheit vermindert, in dem man beispielsweise nach dem Aufwachen das Licht einschaltet. Auch wenn man noch einige Zeit im Bett bleibt, hat dies positive Effekte. Diese macht man sich insbesondere bei der Lichttherapie zu Nutze, wo man mit speziellen Geräten "sonnigere" Tage simuliert und so den Körper von der Winterdepression befreien will. Daher dürfte auch der Besuch eines Solariums einen positiven Effekt haben.

Eine medikamentöse Behandlung kann auf Präparate zurückgreifen, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Dazu zählt das Johanniskraut. Nach eingehender Untersuchung und Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin können auch weitere Medikamente zum Einsatz kommen, deren Wirksamkeit gegen die Winterdepression getestet wurde. Solche modernen Antidepressiva sind Aufnahmehemmer für Serotonin (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitor), Wiederaufnahmehemmer für Noradrenalin (NARI = Noradrenalin Reuptake Inhibitor), Serotonin - Noradrenalin - Wiederaufnahmehemmer (SNRI = Serotonin Noradrenalin Reuptake Inhibitor) oder der selektive Noradrenalin - Dopamin - Wiederaufnahmehemmer Bupropion (NDRI), der besonders auf die Winterdepression abgestimmt ist.

Wem diese Antidepressiva zu gefährlich erscheinen, kann es auch mit Hausmitteln versuchen. Bewegung an der frischen Luft, viel Licht, auch wenn dieses künstlich ist - oder auch einfach, falls man die Zeit dazu hat, Urlaub auf der Südhälfte der Erdhalbkugel, wo es im Winter Sommer ist. Ob einfache Heilpflanzen wie Johanniskraut, das es in Kapselform auch rezeptfrei gibt, helfen, ist medizinisch noch nicht ganz geklärt. Studien belegen einerseits eine Wirksamkeit bei leichter Depression, in anderen Studien wiederum konnte keine Besserung konstatiert werden. Vielleicht hilft es auch zu wissen, dass nach dem Winter auch wieder ein Frühling kommt.

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