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Tiefdruckgebiet

Ein Tiefdruckgebiet oder kurz einfach Tief ist ein Gebiet mit einem gegenüber der Umgebung niedrigeren Luftdruck. Unterschieden wird zwischen thermischen und dynamischen Tiefdruckgebieten. Ein thermisches Tief entsteht durch eine unterschiedliche Luftdichte, hervorgerufen beispielsweise durch Sonneneinstahlung oder durch Abkühlung. Ein Bodentief befindet sich in Bodennähe, ein Höhentief in der Höhe. Die Unterschiede zwischen Hoch und Tief können nicht nur horizontal, sondern auch vertikal bestehen. Ein dynamisches Tief entsteht bei Luftströmungen, wenn diese in den tieferen Schichten der Atmosphäre konvergieren und sich in der Höhe wieder ausdehnen. Dadurch kommt es zu einem Druckabfall in der Höhe und einer  Sogwirkung, die die Luft vom Boden in die Höhe saugt und jetzt aber am Boden zu einem Druckabfall führt. Insgesamt handelt es sich hierbei um sehr komplexe Vorgänge, zu deren Vorhersage große Datenmengen ausgewertet werden müssen.

Wenn Luft nach oben steigt, wie dies in Tiefdruckgebieten üblich ist, führt dies aufgrund der dort niedrigeren Temperaturen dazu, dass die Luft die in ihr gespeicherte Feuchtigkeit nicht halten kann. Das Wasser kondensiert und bildet Wolken, aus denen dann Regen zur Erde fällt. Daher verbindet man mit einem Tief immer auch "schlechtes" Wetter. Wolken halten das Sonnenlicht ab und führen deshalb zu niedrigeren Temperaturen, und der Regen erfordert einen Schirm, wenn man nicht nass werden will. Doch ist der Regen in der Landwirtschaft oft sehr willkommen und in manchen Gegenden sogar lebensnotwendig.

Wie die Temperatur neigt auch der Druck ständig zu einem Ausgleich, wenn Unterschiede bestehen. Luft aus einem Hoch- oder Normaldruckgebiet fließt in die Richtung des Tiefdruckgebietes und bewirkt nach mehr oder weniger langer Zeit einen Druckausgleich. Wegen der Erdrotation erfolgt diese Bewegung, die wir als Wind empfinden, aber nicht auf direktem Wege, sondern beschreiben eine Rotation, womit sich die charakteristische Darstellung als "Tiefdruckwirbel" in den Wetterkarten erklärt. Dabei bewegen sich auch die Tiefdruckgebiete selbst ebenfalls, in unseren Breiten in aller Regel von West nach Ost. Einer der Orte, an denen immer wieder Tiefs entstehen und sich auf den Weg nach Mitteleuropa machen, liegt bei Island. Daher spricht man oft von einem "Island-Tief".

Tiefs lassen sich auch mit dem eigenen Barometer sehr leicht feststellen. Wenn der Luftdruck fällt, kann man mit dem baldigen Eintreffen eines Tiefs rechnen. Wenn dann der Luftdruck wieder steigt, ist das Tief da, und ein Hoch kündigt sich an. Dabei darf man nicht die absoluten Werte heranziehen, sondern immer nur die Veränderungen im Zeitablauf.

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